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Film Marcelle Cahn


Die Hommage an Marcelle Cahn wird fortgesetzt :

Am 17. März 2007 fand im Auditorium des Musée d’Art Moderne et Contemporain von Straßburg ein Veranstaltungsabend statt. Zunächst wurde der Film „Marcelle Cahn. Les clés du regard“ gezeigt, den Pierre Gisling 1976 für das Fernsehen der französischen Schweiz realisiert hatte. Das ist der einzige Film über Marcelle Cahn, der existiert. Er ist in ihrem Wohnatelier im Altersheim Galignani in Neuilly-sur-Seine gedreht worden. Michel Seuphor, der in den dreißiger Jahren Marcelle Cahn eingeladen hatte, an der Gruppe „Cercle et Carré“ teilzunehmen, erzählte als erster von ihr. Danach kam Gottfried Honegger zu Wort, ein Freund der Künstlerin, der in den sechziger Jahren ihr Ateliernachbar in der Rue Daguerre in Paris gewesen ist.*

Nach einem Moment des Schweigens, das quasi religiösen Charakter hatte, fand eine Podiumsdiskussion statt, an der Germain Roesz, Freddy Raphaël und Stéphane Mroczkowski teilgenommen haben. Etwa 40 Besucher waren gekommen. Sie waren erstaunt und eingenommen für diese alte Dame, die durchdrungen war von einer Lebensphilosophie aus Strenge und Humor: wahrscheinlich einer der Schlüssel zu ihrem Werk nach 1945.

Elsie Bohr

http://www.rts.ch/archives/tv/culture/cles-du-regard/6812722-marcelle-cahn.html

* „Es war 1963, ich klopfte zum ersten Mal an die Tür Deines Ateliers. Die Rue Daguerre war unsere gemeinsame Straße. Das machte es mir möglich, Dich oft zu sehen und zu sprechen. Dein Atelier war eine Art Assemblage, ein Ort, der wie eine dreidimensionale Collage aussah. Du warst fähig zu lachen. Ich sehe Dich noch vor mir, fragil und durchsichtig - bekleidet mit Deinem Arbeitskittel. Du hast mit den Techniken gehadert, mit den Widerständen des Materials gekämpft. Du warst auf der Suche nach einem Weiß, das alle Farben Weiß überträfe. Du suchtest Mutter und Vater - Kreis und Quadrat. Im Übrigen entging Deinem Blick nichts. Alles, was Dich umgab, war dazu verdammt, in ein Kunstwerk verwandelt zu werden. Ein Briefumschlag, eine Medikamentenschachtel oder ein Metro-Fahrschein genügten Dir, um in Deine Träume abzutauchen, um uns die Augen zu öffnen für die Poesie in unserer Welt.“

Dieser Text stammt von 1993, erschienen in: Gottfried Honegger. Homo scriptor. Les Presses du Réel, 2004

Stadtrundgang « Auf den Spuren Marcelle Cahns in Straßburg » Klicken Sie hier. Das Büchlein « Rencontres avec Marcelle Cahn» ist herausgegeben. Klicken Sie hier.
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